ifo-Index April: endlich Frühling! - DWS
Die Aussichten in der deutschen Wirtschaft hellen sich deutlich auf. Der dritte Anstieg in Folge des wichtigsten deutschen Konjunkturindikators kam zwar nicht überraschend, aber umso erfreulicher war die Höhe des Anstiegs.
Während sich die Einschätzung der aktuellen Lage kaum verändert hat - etwas schwächer in der Industrie und im Bausektor, etwas besser bei den Dienstleistungen und unverändert beim Handel -, sind die Erwartungen in allen vier Sektoren teils kräftig angestiegen. Dieser kräftige Zuwachs lässt uns zuversichtlicher werden, dass es sich bei dem zunächst zögerlichen und dann schon überraschend starken Anstieg in den beiden Vormonaten nicht um ein Strohfeuer gehandelt hat, sondern tatsächlich um eine Trendumkehr. Deutschland dürfte die konjunkturelle Schwächephase, ausgelöst durch die Pandemie und den Ukrainekrieg, hinter sich gelassen haben. Wir gehen von einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 0,4 Prozent in diesem Jahr aus.
Deutschlands größten strukturelle Probleme, zu geringe Investitionen und Fachkräftemangel – ausgelöst durch Demografie und falsche Arbeitsanreize – sind indes auch mit diesen guten ifo-Zahlen nicht gelöst. Daher wird auch in den kommenden Jahren die deutsche Wirtschaft kaum stärker als mit einem Prozent pro Jahr wachsen.
Martin Moryson, Chefvolkswirt Europa
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