U.C.A.: Eine Aktie unter dem Radar
Sehr, sehr selten liest man in der einschlägigen Presse etwas über U.C.A. Das Unternehmen ist in seiner Kommunikationsstrategie mehr als zurückhaltend. Berichtet wird über die Halbjahres- und Jahreszahlen, auch Eigengeschäfte von Führungskräften werden gemeldet. Börsenmedien covern den Titel so gut wie nie.
Dabei lohnt ein Blick auf den Wert. Die Aktie von U.C.A hat in den vergangenen sechs Monaten rund 27 Prozent zugelegt. Die zu erwartende Dividendenrendite liegt bei etwa 9 Prozent. Am 11. Juli muss die Hauptversammlung über die Dividende für 2023 entscheiden. Vorgeschlagen werden von Vorstand und Aufsichtsrat wie im Vorjahr 3,00 Euro je Aktie – bei einem aktuellen Kurs von 33 Euro.
Die im m:access notierte Gesellschaft ist an vielen Unternehmen mit weniger als 1 Prozent beteiligt. Nur zwei wirklich größere Beteiligungen gibt es: Medlearning (78 Prozent) und Pflegia (52,5 Prozent). Beide Unternehmen sind jedoch derzeit zu klein, um an die Börse zu gehen. Wie Jürgen Steuer, Vorstand von U.C.A., auf einer m:access Konferenz der Börse München jedoch andeutet, kann man zumindest bei Pflegia leichte IPO-Phantasien haben. Wenn die Gesellschaft ihr Modell ausweitet und sich für weitere Berufsgruppen öffnet, könnte daraus letztlich eine börsennotierte Gesellschaft werden.
Nicht aus den Augen verlieren sollte man die Beteiligung an der Lovehoney Group, an der U.C.A. weniger als 1 Prozent hält. Dieses Unternehmen könnte in den kommenden Jahren an die Börse gehen. Die Bewertung liegt bei mehr als 1 Milliarde Euro. Hier könnte es für U.C.A. bei einem erfolgreichen IPO einen warmen Geldregen geben. Bei einer U.C.A.-Marktkapitalisierung von 20 Millionen Euro wäre ein IPO-Gewinn im hohen einstelligen Millionenbereich mehr als nur ein netter Impuls.
Einen großen Nachteil gibt es bei der Aktie: Es gehen kaum Papiere um. Das macht auch Steuer, dessen Familie zusammen mit der Familie Kaske rund 70 Prozent hält, in München deutlich. Es sei schwer, sich neu bei U.C.A. zu engagieren. Der Streubesitz ist mit rund 30 Prozent gar nicht mal so klein. Doch viele Aktionäre halten an dem Dividendenwert fest.
Während seines Vortrags in München bricht Steuer eine Lanze für den deutschen Markt. Viele würden Deutschland derzeit in Schutt und Asche reden. Diese Ansicht teilt der Vorstand absolut nicht. Es gibt aus seiner Sicht viele Unternehmen und junge Talente, die eine tolle Arbeit leisten. Dies solle man auch einmal positiv sehen. Vermutlich wird sich U.C.A. (WKN: A12UK5, ISIN: DE000A12UK57, Chart, News) auch in Zukunft an so mancher dieser derart gelobten Gesellschaften mit einer kleinen Position beteiligen.