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Keine Kauflaune - Börse München

30.06.2024 08:38 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Ulrich Kirstein mit der Presseschau der Woche. Bild und Copyright: Bayerische Börse AG.

Vielleicht hat man sich an die Europameisterschaft inzwischen gewöhnt, vielleicht sorgten aber die meistenteils eher freudlosen letzten Gruppenspiele trotz Bierbecher für Ernüchterung, irgendwie scheint die Euphorie verflogen zu sein. Aber jetzt steht die heiße Phase der K.O.-Spiele an, es kann nur besser werden. Einigermaßen K.O. scheint auch die Börse zu sein, eine Seitwärtsbewegung im Zickzack ohne Torschuss. Und die erhoffte Stimmungsaufhellung kippt derzeit eher ins Gegenteil: „Kauflaune deutscher Verbraucher lässt nach“, warnt Die Zeit. Das Handelsblatt versucht sich an einer Erklärung mit der Headline: „Inflation und maue Konjunktur verunsichern Verbraucher“. Nicht nur die Konsumenten, auch die Produzenten schwächeln, zeigt uns das Handelsblatt: „DIW – Deutsche Wirtschaft auch im Juni noch ohne Euphorie“. Im Gegenteil: „Unternehmen verschlägt es die Stimmung“, weiß die Börsen-Zeitung. Und dann ist noch Wahl in Frankreich am Sonntag, mit Konsequenzen für die Staatspapiere des Landes: „Spreads französischer Staatsanleihen laufen vor der Parlamentswahl weiter heraus“, notiert die Börsen-Zeitung und der Laie fragt sich: aus was und wohin? Und zuletzt: Beim Schreiben dieser Zeilen erklingen wimmernde Bässe (oder war es Gesang) aus dem Hintergrund: Auf dem – für Normalbürger jetzt gesperrten – Königsplatz in München finden heute und morgen Abend Konzerte mit Peter Maffey und Roland Kaiser statt. Nun denn, deutlich mehr als 140 Jahre stehen da auf der Bühne, gegen Rocklegenden wie die Rolling Stones aber noch geradezu jugendliche Künstler.

Dein Freund, der Ruhestand

Mit einem goldenen Bullen (nicht mit der Goldenen Bulle, die bekanntlich auf das Jahr 1356 und Kaiser Karl IV. zurückgeht) macht Börse Online auf. Der abstrahierte und doch seltsam indigniert wirkende Bulle steht auf dem Schriftzug „Immer im Gewinn“ – schließlich repräsentiert er ja das Auf an der Börse und nicht das Ab. „10 Aktien, die seit 10 Jahren immer steigen“, heißt es weiter in der freudigen Annahme, dass das auch in den kommenden 10 Jahren so bleiben sollte. Achtung aber bei französischen Titeln: „Neuwahl lässt die Börse crashen“! Zwei nackte Beine ragen erst aus einem Cabrio und dann ins Cover von Focus Money: „Früher in Rente“, will uns das vermitteln, wir würden aber eine bequemere Lage in unseren alten Tagen vorziehen. Es gibt „die besten Strategien für den sorgenfreien Ruhestand“. Vielleicht, siehe oben, auf dem Königsplatz singen? Ein muskulöser und teilweise mit Börsensymbolen tätowierter Oberarm – warum eigentlich nicht den Chart seiner Lieblingsaktie auf Bauch, Beine, Po tätowieren lassen – auf Der Aktionär verspricht uns: „Superstarke Aktien“ nach dem Motto: „Dein Freund, der Trend!“ Dumm, wer keine Freunde hat, gut, dass Peter Maffay „für immer Freunde“ singt.

Mutterliebe

Wir hatten es erst kürzlich wegen der aktuellen Postreform: Briefe dürfen länger brauchen und kosten dafür mehr. Das scheint in Deutschland ein aktueller Trend zu sein, frei nach dem Motto, was lange währt, wird endlich teurer (auch am Stuttgarter Bahnhof kennt man sich damit aus). Jedenfalls will die Bahn jetzt offensichtlich nachziehen: „Höhere Preise drohen“, schreibt Die Welt, und fügt gleich noch hinzu, dass es dafür weniger Verbindungen bei den Hochgeschwindigkeitszügen gibt. Die Verspätung erhalten wir ja zusätzlich noch obenauf und quasi umsonst, im Gegensatz zu den urbanen E-Scootern zahlen wir in der Bahn noch nicht nach der darin verbrachten Zeit. Aber was nicht ist, kann ja noch kommen. Hauptgrund für die anvisierten Preiserhöhungen in den Fernzügen sind die höheren Trassenpreise, die InfraGo aufruft. Interessant: Die InfraGo ist eine Tochter der Deutschen Bahn, die ihrer Mutter jetzt erhöhte Kosten aufbrummt. So sind sie, die Kinder, Dankbarkeit sieht anders aus, aber das kennt man ja.

Reden können

Müssen Firmenlenker auch gut reden können? Schaden tut es jedenfalls nicht, soviel steht fest. Aber können sie es auch? Das hat der Verband der Redenschreiber deutscher Sprache jetzt genauer untersucht. Das Sprech-Event für Vorstände ist selbstverständlich die Hauptversammlung, auf der meist eine einigermaßen heterogene Zuhörerschaft anzutreffen ist. Deshalb hat der Verband sich die HVs der 40 Dax-Unternehmen zugemutet (zu Gemüte geführt, wollten wir selbstverständlich schreiben). Das Ergebnis führt die Süddeutsche Zeitung in „Reden wie ein Boss“ auf. And the winner is: Roland Busch, der Siemens-Chef. Er habe die Form der klassischen Rede zu einem neuen Format entwickelt, heißt es. Und es war eindeutig nicht sein digitaler Zwilling, der auf der HV auftrat. Vermuten wir zumindest. Aber wer weiß das schon wirklich?

Müllballone

Müll spaltet die Gesellschaft. An Plastikflaschen ist der Deckel inzwischen festgeklebt, das erschwert das Trinken, aber entlastet die Meere. Sofern er dann mit der Flasche recycelt wird und nicht mit der Flasche im Meer landet. Doch manche erregt dieser Deckel über die Maßen, unsere Nerven scheinen blank zu liegen. Müllentsorgung jedenfalls ist ein einträgliches Geschäft, das aber, siehe Flasche im Meer, offensichtlich nicht immer justiziabel funktioniert. Man könnte von Müllbaronen sprechen. Nun hat Nordkorea offensichtlich eine besonders preisgünstige wie auch aufmerksamkeitserheischende Form der Müllentsorgung entwickelt: Müllballone! Sie hängen den Müll daran und schicken ihn über die Grenze nach Südkorea. „Kim Jong-un grüßt mit Micky“, schreibt die Süddeutsche Zeitung dazu. Nicht 99 Luftballons wie weiland Nena, sondern gleich 250 schickte Kim in den Süden, in Summe sind es jetzt schon 6.000. Die südkoreanische Luftwaffe stieg jedoch, im Gegensatz zu Nenas Song, nicht auf. Denn so ärgerlich für die Südkoreaner diese Müllgeschenke sind, so aufschlussreich erscheinen sie auch: Der Mensch ist, was er wegwirft. Auch hier gab es Plastikflaschen zu bestaunen, über die Befindlichkeiten des Deckels wurde jedoch nichts bekannt. Sogar Jeans – die in Nordkorea verboten sind – mit nachgemachten Micky-Maus-Aufnähern waren dabei. Wahrscheinlich sitzt irgendwo in Nordkorea ein Müllversorgungskommando und näht Hosen für Müllballone - was für Zeiten.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Bayerischen Börse AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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