Manz Aktie stürzt weiter ab: Die Alarmglocken schrillen lauter

Die schlechten Nachrichten bei Manz reißen nicht ab. Ende Mai hatte das Unternehmen aus Reutlingen zuletzt vor bestandsgefährdenden Risiken gewarnt. Liquiditäts- und Finanzierungsrisiken einschließlich bestandsgefährdender Risiken haben sich nach Angaben der Gesellschaft im vor einem Monat veröffentlichten Geschäftsbericht „gegenüber dem Vorjahr weiter verstärkt”. Man habe diverse Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Zahlungsfähigkeit erarbeitet und umgesetzt, so Manz im Mai.

Da hatte man noch einen Umsatzanstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich sowie vor Zinsen und Steuern eine Marge im niedrigen positiven einstelligen Prozentbereich für 2024 in Aussicht gestellt. Die Prognose kassiert Manz heute ein. Man gehe „nunmehr davon aus, dass Umsatz und Ergebnis für das Gesamtjahr 2024 deutlich unter Vorjahresniveau liegen werden und die ursprüngliche Prognose nicht erreicht wird“, so das süddeutsche Unternehmen.

Vor allem das Segment Mobility & Battery Solutions ist hierfür verantwortlich, während sich das Segment Industry 2024 „solider entwickeln sollte“, so Manz. Hintergrund sei, dass sich das Marktumfeld im Laufe des zweiten Quartals nicht wie erwartet stabilisiert habe, weshalb der Auftragseingang schlechter als erwartet ausfalle. Mit einer Besserung rechnet man nicht.

Liquiditätslage unklar

Schon im Mai war unklar, ob die ergriffenen Maßnahmen ausreichen - wir berichteten. So hänge die aktuelle Liquiditätsplanung neben der Auftragslage und den damit verbundenen Kundenzahlungen auch von „Höhe und Zeitpunkt der Einzahlungen aus Fördermitteln im Rahmen des ICPEI-Projekts im niedrigen zweistelligen Millionenbereich” ab, wie Manz im Geschäftsbericht für 2023 schreibt.

Manz will auf die sich verschärfende Situation mit einem Maßnahmenplan reagieren, zu dem man am Donnerstag aber keine Einzelheiten meldet. Dessen konkrete Ausgestaltung solle nach Abschluss eines Analyseprozesses in den kommenden Wochen detailliert festgelegt und veröffentlicht werden, kündigt Manz an.

Der Kursverfall bei der Manz Aktie (WKN: A0JQ5U, ISIN: DE000A0JQ5U3, Chart, News) verschärft sich währenddessen weiter. Konnte sich der Aktienkurs des Konzerns seit Ende April über der 7-Euro-Marke halten, so notiert dieser am späten Donnerstagvormittag aktuell nur noch bei 6,30 Euro und 11 Prozent unter dem XETRA-Schlusskurs vom Vortag.