BioNTech: EU-Lieferungen von Corona-Impfstoff ab Morgen - Schutz wohl auch gegen „britische Mutation”
Nach der US-Zulassung haben BioNTech und dessen Partner Pfizer für ihren COVID-19 Impfstoff BNT162 seit gestern auch die Notfallzulassung in der Europäischen Union in der Tasche. Überraschend kam das nicht mehr, was sich auch an der Kursreaktion der BioNTech Aktie an der Börse bemerkbar macht wir berichteten. Auch heute tut sich wenig, im XETRA-Handel notiert die Biotech-Aktie aktuell leicht im Plus bei 87,99 Euro. Mehr zur charttechnischen Lage der BioNTech Aktie auf Basis der NASDAQ-Kurse lesen Sie am Nachmittag auf 4investors.
Am Dienstagmorgen nach der gestrigen Zulassung standen erst einmal die weiteren Schritte zu den Impfungen in Europa im Blickpunkt. Die Verteilung der Impfstoffdosen innerhalb der EU hänge unter anderem von der Bevölkerungszahl des einzelnen Landes ab, heißt es am Vormittag in einer Pressekonferenz von BioNTech. Die Mainzer arbeiten mit Hochdruck an den Vorbereitungen der Impfungen. Bereits jetzt wird produziert - unter anderem beim ebenfalls börsennotierten Partner Dermapharm. 50 Millionen Dosen von BNT162 stehen weltweit 2020 zur Verfügung, 1,3 Milliarden sollen es im kommenden Jahr sein. BioNTechs von Novartis gekaufter Standort in Marburg soll ab Februar in die Produktion einsteigen. Auslieferungen könnten bereits ab Morgen anlaufen, derzeit werden unter anderem letzte Qualitätskontrollen durchgeführt
Doch mit der Produktion und der Logistik allein ist es nicht getan. Nur ein Beispiel: In Webinaren - zuletzt mit rund 2.000 Teilnehmern - leistet man Support für die, die den Impfstoff später einsetzen sollen. Dazu geht die Arbeit am Impfstoff weiter. Zusätzliche Daten werden gesammelt, ein Zeitraum von zwei Jahren ist hierfür angepeilt. Im Februar 2021 will BioNTech spätestens Erkenntnisse liefern können, ob der Impfstoff nicht nur die geimpfte Person schützt, sondern auch die Übertragung von SARS-CoV-2 Viren unterbinden kann.
Impfstoff wohl auch gegen mutierten COVID-19 Erreger wirksam
Tests laufen derzeit, ob BioNTechs Impfstoff auch gegen die mutierte Form des COVID-19 Erregers wirkt, der in diesen Tagen für neue, möglicherweise übertriebene Nervosität sorgt und mit dem vor allem Großbritannien zu kämpfen hat. Binnen 14 Tagen sei mit Ergebnissen der Experimente zu rechnen, sagt BioNTech-Chef Ugur Sahin am Dienstag in der Pressekonferenz - und beruhigt: Es sei aus wissenschaftlicher Sicht sehr wahrscheinlich, dass der Impfstoff auch gegen das mutierte Virus schützen könne. Dies müsse nun aber noch mit Experimenten belegt werden.
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